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Prof. Dr. rer. nat. Martin Walger

Mitarbeiter der Audiologie und Pädaudiologie, Cochlear Implant Centrum Köln, Klinik und Poliklinik für Hals- Nasen- und Ohrenheilkunde
Direktor Jean Uhrmacher Institut für klinische HNO-Forschung an der Universität zu Köln

Curriculum vitae

Martin Walger, Prof. Dr. rer. nat., geboren 1955 in Gütersloh (Westfalen) ist Leiter der Audiologie und Pädaudiologie der HNO-Universitätsklinik Köln, audiologischer Leiter des Cochlear Implant Centrums Köln und Direktor des Jean Uhrmacher Instituts für klinische HNO-Forschung der Universität zu Köln. Von 1976 bis 1983 Studium der der Biologie an der Mathematisch Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Bonn mit den Schwerpunkten Zoologie und Sinnesphysiologie. Promotion zum Dr. rer. nat. im Jahre 1988. Habilitation im Fach Audiologie an der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln im Jahre 1999; seit 2004 APL Professor für das Fach Audiologie.

Forschungsschwerpunkte

Objektivierung zentral auditiver Verarbeitungsprozesse über akustisch evozierte Potenziale (AEP). Entwicklung neuer Verfahren zur frequenzspezifischen Hörschwellenbestimmung über Chirp evozierte frühe AEP. Weiterentwicklung diagnostischer Verfahren der auditorischen Synaptopathie/Neuropathie (AS/AN). Objektive Untersuchungen zur Erfassung von Höranstrengung und Sprachdiskrimination bei Cochlea-Implantat-(CI)-Trägern mittels kognitiver Potenziale.

1. Frequenzspezifische Schwellenbestimmung über Chirp-evozierte Potenziale
Eine objektive frequenzspezifische Erregungsschwellenbestimmung ist für die optimale Anpassung von Hörhilfen im Rahmen der Frühversorgung hörgestörter Kinder von großer Bedeutung. Als effektive Methode hat sich zu diesem Zweck in den letzten Jahren der Einsatz bandbegrenzter Chirps sowohl bei der frequenzspezifischen BERA als auch der ASSR Technik durchgesetzt. Um eine möglichst zeitsparende und damit klinisch einsetzbare multifrequente Erregungsschwellenbestimmung zu entwickeln werden zeitlich versetzte Kombinationsreize aus Clicks sowie bandbegrenzten Chirps (high- und low-Chirps) in einem auf 40 Millisekunden erweiterten Messfenster eingesetzt und klinisch erprobt.

2. Diagnose der auditorischen Synaptopathie/Neuropathie (AS/AN)
Die objektive Differentialdiagnose der auditorischen Synaptopathie/Neuropathie (AS/AN) ist im Hinblick auf die Erarbeitung individueller Therapie- und Rehabilitationskonzepte von großer Bedeutung. Mit Hilfe der Electrocochleographie (ECochG) können dabei prä- und postsynaptische Verarbeitungsstörungen im Bereich des Innenohres und peripheren Hörnerven im Nahfeld erfasst werden. Ziel der Untersuchungen ist die bessere Charakterisierung der Pathophysiologie der AS/AN und Untersuchungen der Korrelation zur Kommunikationsentwicklung der betroffenen Patienten.

3. Höranstrengung und Sprachdiskrimination bei ertaubten Patienten mit Cochlea Implantat
Mit Hilfe später ereigniskorrelierter Potenziale (ERP) lassen sich Diskriminationsleistungen auf cortikaler Ebene objektiv erfassen. Ziel der Untersuchungen ist die Evaluation dieser Diskriminationsleistungen bei ertaubten, mit Cochlea-Implantaten (CI) versorgten Patienten. Dazu wird das kognitive Potenzial P300 in schwierigen Hörsituationen (Sprache im Störschall) bei verschiedenen Signal-Rauschabständen erfasst und mit den subjektiven Hörleistungen und die Potentialparameter mit der subjektiv empfundenen Höranstrengung korreliert.